Der Emslandplan und die Samtgemeinde Sögel
16. Dezember 2025Förderung verbessert die Lebensqualität einer ganzen Region
Sögel – Die Ausstellung der Emsländischen Landschaft zum Jubiläum „75 Jahre Emslandplan“, war drei Wochen Gast im Foyer des Sögeler Rathauses.
In Sögel und Umgebung sorgte der Emslandplan für eine positive Entwicklung in vielen Bereichen. In Ergänzung zur Wanderausstellung hat das FORUM Sögel Schautafeln erstellt, die mit interessanten Bildern und Textbeiträgen zeigen, was sich innerorts und außerorts entwickelt hat.
Ziel sei es, den jüngeren Generationen bewusst zu machen, dass die heutigen Errungenschaften damals eine Unmenge Arbeit und Kosten bedeutet haben und nur mit Hilfe der Fördergelder des Emslandplans realisiert werden konnten, so Forumsvorsitzender Bernd Eggert. Er erinnerte in der Ausstellungseröffnung auch an den verstorbenen Heimatforscher Bernd Schulte, dessen Beitrag im Buch „Sögel nach 1945“ eine wichtige inhaltliche Grundlage für die Ausstellung bot. Mit großem Engagement setzte sich das Team des FORUM Sögel und insbesondere Hermann Wichmann für die Realisierung der Ausstellung ein, betonte Eggert.

Fotos: Lambert Brand
Schwerpunktthemen der Schautafeln mit Bezug auf Sögel:
Neuansiedlung und Umsiedlung von Betrieben
In Sögel siedelten sich neue Gewerbe- und Industriebetriebe an. Gründe dafür waren die Verfügbarkeit erschlossener Flächen, günstiger Landerwerb, die Förderung durch die Kommune und die Emsland GmbH sowie attraktive Lebensbedingungen für Beschäftigte und ihre Familien.
Beispiele für neu angesiedelte Firmen sind der Schlachthof, die Möbelfabrik Klose und ein Bekleidungswerk.
Auch die Umsiedlung bestehender Betriebe wie die Fa. Kohnen Landhandel und die Raiffeisenwarengenossenschaft aus der Ortsmitte in neu erschlossene Außenbereiche mit einem Gleisanschluss, trug zur positiven Entwicklung bei.
Wiederaufforstung
In Sögel und Umgebung war in den Nachkriegsjahren eine Wiederaufforstung dringend notwendig. Etwa 12 Prozent des Holzbestands waren durch kriegsbedingte Abholzungen, Holzlieferungen nach England als Reparationen, Grubenholzlieferungen ins Ruhrgebiet sowie den Eigenbedarf an Bauholz für den Wiederaufbau verloren gegangen.
1972 vernichtete ein Orkan im Emsland rund 4.000 Hektar Wald. Die Aufforstungen verliefen erfolgreich, so dass heute rund 27 Prozent der Fläche der Samtgemeinde Sögel wieder bewaldet sind.
Radderegulierung
Kaum vorstellbar erscheint heute die Regulierung der Nordradde, die 1957 nach einer Eingabe von über 40 Sögeler Bauern durchgeführt wurde. Ziel war die Beseitigung von Staunässe, da die Uferflächen mit modernen Maschinen nicht bearbeitet werden konnten, die Zufahrten in schlechtem Zustand waren und minderwertige Gräser nur geringe Erträge brachten. Die Emsland GmbH finanzierte den Ausbau mit einem Volumen von rund 20 Millionen DM.
Strom, Wasser und Verkehr
Während Sögel zunächst nur im Ortskern mit Elektrizität versorgt war, mussten weitere Gebiete an das Stromnetz angeschlossen werden. Freileitungen wurden später durch Erdkabel ersetzt. Auch die Trinkwasserversorgung wurde verbessert.
Parallel dazu wurde das Abwasserproblem durch den Ausbau der Kanalisation und den Bau einer Kläranlage angegangen.
Im Rahmen des Emslandplans machten auch die Verkehrsanbindungen große Fortschritte: Aus sandigen und nassen Wegen oder Kopfsteinpflasterstraßen wurden befestigte Verkehrswege.
Ein markantes Beispiel ist die bis dahin morastige Sigiltrastraße in Höhe des Mühlenbergs, wo später auch die Mühlenberg-Kaserne entstand.
Über die Wanderausstellung „Neustart Heimat“, die das Leben und Wirken der Sögelerin Dr. Elisabeth Schlicht in Bezug auf den Emslandplan zeigt, werden wir gesondert berichten.
Text: Lambert Brand

Foto: Sammlung Forum

Foto: Sammlung Forum



Förderung im Straßenbau – die „Sigiltrastraße“ (früher und heute) in Höhe des Mühlenbergs
Fotos: Sammlung Forum







