Samtgemeinde Sögel startet Klimaanpassungskonzept

1. November 2025

Bürger können Ideen einbringen

Sögel – Die Samtgemeinde Sögel hat mit einer gut besuchten Auftaktveranstaltung den Startschuss für ein umfassendes Klimaanpassungskonzept gegeben. Ziel ist es, gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern Maßnahmen zu entwickeln, um den Folgen des Klimawandels wirksam zu begegnen.

Mehr als 35 Teilnehmende nutzten die Gelegenheit, eigene Vorschläge einzubringen. Begleitet wird der Prozess vom Planungsbüro energielenker projects GmbH. Die Federführung liegt bei Klimaanpassungsmanagerin der Samtgemeinde Maria Dierkes. Samtgemeindebürgermeister Frank Klaß betonte: „Wir müssen lernen, mit den Folgen des Klimawandels zu leben.“

Zunächst wurde der Unterschied zwischen Klimaschutz und Klimaanpassung erläutert. Während Ersteres Treibhausgase reduzieren soll, geht es bei der Anpassung darum, auf bereits spürbare Veränderungen wie Hitze oder Starkregen zu reagieren. Grundlage des Konzepts ist eine Bestandsaufnahme des lokalen Klimawandels. Mithilfe einer Hotspot-Analyse sollen gefährdete Bereiche identifiziert werden, etwa durch Überflutung oder Hitzebelastung. Daraus entsteht ein Maßnahmenkatalog mit konkreten Zielen.

Planerin Lisa Baumann wies darauf hin, dass die regionale Durchschnittstemperatur seit 1961 bereits um mindestens 1,1 Grad gestiegen sei. Extremwetter wie Stürme oder Starkregen nehmen spürbar zu – mit Auswirkungen auf Umwelt, Gesundheit und Infrastruktur. Das Konzept stützt sich auf das seit 2024 geltende Bundes-Klimaanpassungsgesetz und Landesrichtlinien. Dass in Sögel bereits Klimaschutz betrieben wird, zeigte die Präsentation laufender Projekte: Etwa das Biodiversitätsprojekt „Sögel summt“, die Arbeit des Vereins „Zukunft Wald Sögel“, Maßnahmen gegen Schottergärten oder die Umgestaltung des Marktplatzes mit Verschattung und einem neuen Spielplatzkonzept.

Im zweiten Teil der Veranstaltung wurden an sechs Themenstationen Ideen gesammelt – darunter Maßnahmen für mehr Begrünung, Regenwassernutzung, Hitzeschutz an Schulen und Arbeitsplätzen sowie nachhaltiges Bauen mit Dach- und Fassadenbegrünung. Auch flexible Arbeitszeiten und Homeoffice als Reaktion auf Hitzewellen wurden vorgeschlagen. Sorgen gab es über Monokulturen, trockene Böden und Rückgang der Artenvielfalt. Vorschläge wie Baumpflanzungen, Nisthilfen und Sensibilisierungskampagnen fanden Zustimmung.

In der Rubrik „Offene Fragen“ wurden unter anderem der Schutz des Waldes, klimafreundliche Ortsgestaltung und ein besseres Radwegenetz thematisiert.

Noch bis zum Herbst können Bürger online unter klima-sögel.mitmachen.app, per QR-Code oder E-Mail-Hinweise (dierkes@soegel.de) geben.

Maria Dierkes zeigte sich zufrieden: „Die hohe Beteiligung und die vielen Vorschläge zeigen, wie wichtig Klimaschutz den Menschen vor Ort ist.“

Text/Fotos: Lambert Brand

Waldschäden und Überschwemmungen als sichtbare Folgen des Klimawandels in der SG Sögel

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