Sögel – Im Rahmen der Projektwoche am Hüm-Gym im Juni 2025 setzte eine Projektgruppe unserer Schule ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Unter dem Motto „Kein Platz für Gewalt“ entstand in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsbeauftragten der Gemeinde, Annelene Abeln, ein Projekt, das nicht nur sichtbar, sondern auch nachhaltig wirken soll.

Zentraler Bestandteil war die Gestaltung einer orangefarbenen Bank, die inzwischen auf dem Marktplatz der Gemeinde Sögel steht. Die Farbe Orange gilt weltweit als Symbol im Einsatz gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Die Bank soll als Mahnmal und als Ort des Innehaltens verstanden werden – ein sichtbares Zeichen für Respekt, Zivilcourage und Solidarität.

Doch bei einem sichtbaren Symbol blieb es nicht: Auf der Bank befindet sich ein QR-Code, der direkt auf die Homepage der Gemeinde führt. Dort finden Betroffene und Angehörige wichtige Notrufnummern, Beratungsstellen und Hilfsangebote – ein niedrigschwelliger Zugang zu Unterstützung in Notsituationen.

Im Laufe der Projektarbeit entwickelte sich eine weitere Aktion, die den Beteiligten besonders am Herzen lag: Unter dem Motto „Opfern eine Stimme geben“ wurde eine anonyme Box aufgestellt, in die Menschen ihre persönlichen Erfahrungen mit Gewalt oder Diskriminierung einwerfen konnten. Die eingegangenen Rückmeldungen waren erschütternd und zeigten das Ausmaß der Situation. Vor diesem Hintergrund verfasste eine Schülerin der Projektgruppe eine bewegende Rede, in der sie die Erfahrungen vieler Betroffener eindrucksvoll schilderte und ihnen symbolisch eine Stimme gab.

Als diese auf dem Marktplatz am Ende der Projektwoche präsentiert wurde, wurde große Betroffenheit bei vielen der Zuschauenden deutlich.

Im September 2025 durfte die Projektgruppe die Rede bei der Tagung der Gleichstellungsbeauftragten der Gemeinden des Landkreises in Sögel erneut vorstellen – ein bewegender Moment, der das Engagement der Gruppe würdigte.

Im Oktober 2025 konnte schließlich das Ergebnis der Arbeit bewundert werden: Die orangefarbene Bank steht nun auf dem Marktplatz – als dauerhaftes Mahnmal gegen Gewalt an Frauen, als Zeichen der Hoffnung und als Aufforderung, hinzusehen, zuzuhören und zu handeln. Die Projektgruppe hofft, dass die Bank viele Menschen zum Nachdenken anregt – und Betroffenen Mut macht, sich Hilfe zu suchen.

Text/Fotos: D. Thale (Hümmling Gymnasium)