Streunende Katzen…

26. Oktober 2025

auch in Sögel und der Region ein Problem

Sögel – Das Telefon klingelt und ein besorgter Kunde meldet sich. „Ich habe eine kleine Katze an der Straße eingesammelt. Sie ist mir eine ganze Weile gefolgt und dann einfach auf die Straße gelaufen. Sie sieht gar nicht gut aus, die Augen sind verklebt und die Nase läuft.“

Leider ist so ein Anruf bei uns im Kleintier-Gesundheitszentrum Sögel trauriger Alltag. Aufmerksame Tierfreunde können bei dem Katzenleid nicht wegsehen und rufen uns an, um zu fragen, was sie tun können. In Sögel haben wir da eine klare Regelung mit der Gemeinde getroffen.

Wird eine herrenlose Katze gefunden, muss dies der Gemeinde gemeldet werden. Sollte die Katze medizinische Hilfe brauchen, kann sie nach erfolgter Einwilligung der Gemeinde zu uns gebracht werden. Wir versorgen sie und päppeln sie auf, damit sie danach ein gutes zu Hause finden kann. Allein in unserem näheren ländlichen Umfeld kann man von etwa 200 – 300 streunenden Katzen ausgehen.

Der Weg über die Gemeinde muss gemacht werden, da offiziell jede Straßenkatze, das sind Hauskatzen, die verwildert sind, da sie nicht mehr von Menschen versorgt und gefüttert wurden, der Gemeinde gehören. Also hat diese auch die Entscheidungsvollmacht über die Tiere.

Um die Problematik der ständig anwachsenden Anzahl herrenloser Katzen in den Griff zu bekommen, wurde in Sögel am 20.07.2015 eine Verordnung über die Kastrations- und Kennzeichnungspflicht verabschiedet. Die Verordnung besagt, dass Halter, die ihrer Katze die Möglichkeit gewähren, sich außerhalb der Wohnung zu bewegen, kastriert und mittels Mikrochips gekennzeichnet werden müssen.

Warum das so wichtig ist, zeigen die vom deutschen Tierschutzbund veröffentlichten Zahlen. Danach sind 99 Prozent der Straßenkatzen krank, wenn sie das erste Mal untersucht werden. Eine unkastrierte Katze kann pro Wurf bis zu 6 Jungtiere bekommen, was bedeutet, dass aus einer Katze in 5 Jahren ca. 20 000 Nachkommen entstehen können, nach 10 Jahren können es 200 Mio. Nachkommen sein.

Bislang leben ca. 120 .000 nicht-kastrierte Hauskatzen und 200. 000 verwilderte Katzen in Niedersachsen. Das Ziel ist es, eine weitere unkontrollierte Vermehrung von Streunerkatzen zu verhindern und damit auch Wildtiere, wie Vögel und Frösche zu schützen.

Mir und meinem Team gehen diese kleinen, hilflosen Seelen jedes einzelne Mal ans Herz. Aber leider können wir nicht jede einzelne Katze selbst aufnehmen und die Vermittlung wird auch immer schwieriger.

Deshalb ist es so unglaublich wichtig, jede einzelne Katze, die das Haus verlässt, unmittelbar nach dem Zahnwechsel mit ca. 6 Monaten zu kastrieren, um die Zahl der heimatlosen Katzen auf Dauer einzudämmen und das Leid zu beenden. Bitte helfen sie uns dabei. Gerne beraten wir sie in unserer Praxis zu diesem Thema.

Text: Nina Hofer

Sögel – Am Markt 19, Tel. 05952 9681134

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