Kfd-Frauen befassen sich mit „frauenORTE“ in Niedersachsen

15. September 2025

Sögel – Im Rahmen einer kfd-Regionalkonferenz der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschland (kfd) der Region Emsland-Nord hat die Diözesanleiterin im Bistum Osnabrück, Helene Dieckmann-Hoffmann, im Katharina Bora-Haus in Sögel das Projekt „frauenORTE“ vorgestellt.

„Als „frauenORTE“ werden historische Frauenpersönlichkeiten ausgezeichnet. Sie ist eine Initiative des 1970 gegründeten Landfrauenrates in Niedersachsen und stellt die besonderen Leistungen dieser Frauen auf politischem, wirtschaftlichem, wissenschaftlichem und kulturellem Gebiet dar“. erklärte die Referentin. So erinnerte sie zu Beginn an die außergewöhnliche und starke Frau Katharina von Bora, die vor 500 Jahren Martin Luther geheiratet hatte. Die Projektidee „FrauenORTE“ stamme laut Dieckmann-Hoffmann aus Sachsen-Anhalt im Jahr 2000, wo auch die ersten FrauenORTE ernannt wurden. Dadurch angeregt entstanden 2008 ähnliche Projekte in Niedersachsen und einige Jahre später in weiteren Bundesländern.

Die Referentin verschaffte den kfd-Frauen einen Einblick in die 50 „FrauenORTE“ in Niedersachsen. Dazu sei vom Landfrauenrat Niedersachsen eine als Wanderausstellung konzipierte Ausstellung erstellt worden um so das Thema der Öffentlichkeit bekannt zu machen,“ so Dieckmann-Hoffmann. Im Osnabrücker Frauenforum habe es bereits 2021 diese Ausstellung gegeben, wobei besonders an Cilli-Maria Kroneck-Salis als Mitbegründerin des Osnabrücker Frauenhauses und Frauenflüchtlingshauses in den 70iger Jahren erinnert wurde. „Der erste „frauenORT“ in Niedersachsen war 2008 Deutschlands erste Juristin Anita Augspurg (1867-1943) die für die Einführung des Frauenwahlrechts stritt und sich in der internationalen Frauenfriedensbewegung engagierte. Zudem warnte sie rechtzeitig vor den Gefahren des Nationalsozialismus“. Überraschend entdeckten die interessierten Frauen auch in der Stadt Haren (Ems) einen „frauenORT‘“. Dort wurde das Wirken von Schwester Kunigunde (bürgerlich Theresia Schepers (1914-1999) als „frauenORT“ ausgezeichnet. Diese gehörte 1935 der ersten Generation staatlich geprüfter Kindergärtnerinnen an und leitete später den Harener Kindergarten. Durch ihren mutigen Einsatz wurde Haren 1945 gewaltfrei den kanadischen Truppen übergeben. Ab 1954 wirkte sie als Missionarin in Brasilien und gründete 1979 im Münsterland die erste Messdienergruppe.  

Am Ende war allen klar, dass diese Frauen Hervorragendes geleistet hatten und als Vorbilder gelten.

Kfd-Regionalvorstandsvorsitzende Elisabeth Ermes bedankte sich bei Maria Thünemann für den geistlichen Impuls und beim Leitungsteam der kfd Sögel für die Ausrichtung der Veranstaltung.

Text/Foto: Gisela Arling

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