80 Jahre Kriegsende – Berßener Soldaten an der Front
10. Juni 2025Berßen – Am 11. April 2025 hatte der Heimatverein Berßen zu einem Bildervortrag anlässlich des achtzigsten Jahrestages des Kriegsendes eingeladen. Im gut besuchten Bürgerhaus in Klein Berßen trug Dr. Detlef Neuhaus Ausschnitte aus Feldpostbriefen und Tagebüchern junger Soldaten aus Klein und Groß Berßen vor. Die geschilderten Erlebnisse wurden durch Fotos veranschaulicht, die Heinrich Oeldig (1921-2008) während seines Kriegsdienstes in Russland und Afrika selbst angefertigt hatte.
„Für einen jungen Menschen ist es nicht schön, so früh sein Leben aufzugeben. Hier kann man Gräber sehen, zu 30–40 beieinander und noch mehr, die ihr junges Leben hingeben mussten. Über der ganzen Erde liegt begraben der deutsche Soldat.“ Texte wie dieser von Bernhard Geers (1911-1943) führten den interessierten Anwesenden eindrucksvoll vor Augen, mit welch unvorstellbaren Situationen die jungen Männer damals konfrontiert wurden.
Viele von ihnen verloren dabei ihr Leben. Einige Familien (Geers, Klein Berßen und Meyer, Groß Berßen) wurden durch den Verlust von je drei Söhnen besonders hart getroffen. Berührend wirkten auch die vielen Briefe, in denen die Kriegsteilnehmer sehnsuchtsvoll an ihr bescheidenes, aber behütetes Leben in ihrer Heimat im Hümmling zurückdachten. Diese Erinnerungen und ihr christlicher Glaube gaben ihnen in der Fremde trotz allen Schreckens Kraft und Hoffnung, wie aus einem Brief von Hermann Geers (vermisst 1945) vom 31.1.1942 hervorgeht: „Mutter bete für mich, dass der Herrgott mich beschütze und, wenn es sein muss, am Ende ein gnädiger Richter sei!“
Auch in unserer Zeit sind Berichte über Kriegsgeschehen wieder tagtäglich gegenwärtig. Der Vortrag machte deutlich, wie aktuell solche historischen Zeitzeugnisse auch heute noch sind.
Text: Dr. Detlef Neuhaus
Fotos: H. Oeldig 1942
