Ehrenamtliche im Hümmling Hospital Sögel
21. April 2019Sögel – „Wir sind sehr dankbar, dass Sie uns bei der Betreuung unserer Patienten unterstützen“, sagte die Leiterin des Pflege- und Patientenmanagements im Hümmling Hospital Sögel, Astrid Schweer, anlässlich einer Gesprächsrunde mit den Ehrenamtlichen und ergänzte: „Zahlreiche Ehrenamtliche gehören auch in anderen Bereichen zum Krankenhaus dazu.“
Die dreizehn Betreuerinnen sind seit 2001 aktiv und werden seit einem Jahr auch von einem männlichen Betreuer unterstützt. Die weit verbreiteten Begriffe „Grüne Damen“ oder „Grüne Schwestern“, wie sie auch anfangs genannt wurden, mögen die Betreuerinnen nicht. Die Bezeichnung „Helfer im ehrenamtlichen Dienst“ oder „Besuchsdienst“ sei ihnen lieber. Walburga Wübben gehörte vor rund 18 Jahren zu den Mitbegründern der Gruppe, die an ihren grünen Tüchern zu erkennen ist. Sie berichtete von holprigen Anfängen und von guten Impulsen, die man aus dem Meppener Ludmillenstift erhalten habe, die Betreuungstätigkeit im damaligen Kreiskrankenhaus aufzubauen. Über den Kegelclub habe sie die ersten Mitstreiterinnen gewinnen können. Wübben ist mit weiteren Kolleginnen für die Krankenhausbücherei tätig und versorgt die Patienten mit Lesestoff. „Über das Buch kommt man schnell ins Gespräch und hat einen Aufhänger für den Besuch“, sagt die frühere Mitarbeiterin der Samtgemeinde.
Das „Ins-Gespräch-Kommen“ sei nicht immer ganz einfach, berichteten andere Gesprächsteilnehmer, da sich einige Patienten zunächst reserviert verhielten und krankheitsbedingt zurückhaltend seien. Mit der Zeit gewinne man an Erfahrung finde „seinen Weg“, jeder für sich und oft unterschiedlich. Gute Erfahrung habe man gemacht, den Besuchsdienst zu zweit zu leisten und alle Patienten im Krankenzimmer einzubeziehen. Die Krankenschwestern und Pfleger im Hümmling Hospital seien froh über das Engagement der Gruppe, denn die Zeit für intensive persönliche Zuwendungen und Gespräche hätten sie einfach nicht und stellten daher gerne den Kontakt her, vor allem zu alleinstehenden, ortsfremden oder älteren Patienten. Neben dem Gespräch seien auch die Erledigung von Besorgungen oder die Begleitung im Hause oder außerhalb sehr gefragt. Aber auch, „einfach da sein, die Hand zu halten, erzählen lassen und Zuhören“ seien besonders bei Schwerkranken hilfreich bei ihrer Tätigkeit, berichteten die Betreuerinnen und ihr männlicher Kollege. Aber nicht jeder Patient sei zugänglich für die Begleitung.
„Wir helfen anderen, nehmen aber für uns selber viel mit“, bestätigte die Runde und zeigte sich sehr zufrieden damit, die Aufgabe übernommen zu haben. Allerdings käme es auch zu belastenden Situationen, die jeder für sich auf eine andere Weise verarbeite. Ein Besuch in der Krankenhauskapelle, eine Kerze anzuzünden oder auch ein Gespräch mit der Gruppe seien dann hilfreich. Die geistige Begleitung und Hilfestellung durch die Krankenhausseelsorger, früher durch Schwester Amanda, heute durch Michael Strodt, die Unterstützung durch die Pflegedienstleiterin Astrid Schweer sowie den Austausch in regelmäßigen Gesprächsrunden sehen die Ehrenamtlichen als sehr hilfreiche Grundlage für ihre Arbeit an.
Bevor die Ehrenamtlichen „ihren wichtigen Dienst“ aufnehmen, werden sie, so Michael Strodt und Astrid Schweer, mit den Datenschutz- und Hygienevorschriften vertraut gemacht und erhalten als Grundlage ein Basiswissen vermittelt. Ein wichtiges Anliegen ist sowohl den Krankenhausvertretern als auch den ehrenamtlich Tätigen die Gewinnung weiterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auskunft geben Astrid Schweer (Tel. 05952-2092574) und Michael Strodt (05952-2092542) sowie die Ehrenamtlichen, die werktags im Krankenhaus erreichbar sind.
Text/Foto: LB

Zusammen mit Krankenhausseelsorger Michael Strodt (links) und der Leiterin des Pflege- und Patientenmanagements, Astrid Schweer (rechts), stellten sich die Helfer im ehrenamtlichen Dienst vor dem Hümmling Hospital Sögel auf. Sie freuen sich auf weitere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

Patientin Christina Hanfeld aus Altharen (im Rollstuhl) freut sich über ein Heft, das ihr die Mitarbeiterin der Krankenhausbücherei, Walburga Wübben (2. von links) übereicht. Sehr zufrieden mit der ehrenamtlichen Unterstützung sind auch Astrid Schweer (links) und Schwester Gabriela (rechts).