CDU Sögel informiert sich über den Baufortschritt im Windpark

24. Juni 2018

Sögel. Der CDU-Ortsverband Sögel besichtigte in diesen Tagen eine der durch die Fa. Pommer & Schwarz aus Aurich neu installierten Windkraftanlagen im Süden der Gemeinde Sögel. Geschäftsführer Holger Schwarz informierte die Gruppe über die Leistung der neuen Anlage, über das Genehmigungsverfahren und über künftig noch geplante Projekte. Die Pommer & Schwarz Erneuerbare Energien Gesellschaft mbH (PSEEG), ist eine Planungs- und Projektierungsgesellschaft, die seit Beginn der 90er Jahre im Bereich der Projektentwicklung und -umsetzung regenerativer Energieprojekte, mit Schwerpunkt Windenergie, im In- und Ausland tätig ist.

„Windenergieanlagen werden in unterschiedlichen Größen hergestellt“, so Schwarz eingangs seiner Führung. „Die ertragsstärksten Serienanlagen haben derzeit einen Rotordurchmesser von bis zu 160 Metern, eine Turmhöhe von bis zu 160 Metern und eine Nennleistung von bis zu 8 Megawatt (MW).“ Fünf Anlagen mit einer Nennleistung von 4,2 MW, einem Rotordurchmesser von 126 Meter und einer Nabenhöhe von 135 Meter seien jetzt auch in Sögel aufgestellt worden. Zwei weitere befinden sich  noch in der Planungsphase.

Die durchschnittliche Leistung der gegenwärtig in Deutschland an Land aufgestellten Anlagen liege bei etwas mehr als 2,94 MW. Die Stromproduktion beträgt je nach Standortqualität zwischen 5 und 10 Millionen kWh pro Jahr. Auf Anfrage von Anke Bürschen teilte Schwarz mit, dass dieses in etwa  dem Stromverbrauch von 1.500 bis 3.000 privaten Haushalten entspreche. Jedoch dürfe man die große Spanne zwischen dem Stromverbrauch von privaten Haushalten im Vergleich  zu großen Industriellen Betrieben nicht unterschätzen.

Der Landkreis Emsland zeichne sich als „windhöfige“ Region aus, führte Schwarz weiterhin aus. Daher seien die Standorte hier besonders geeignet. Er verhehlte nicht, dass das Unternehmen Pommer & Schwarz erst nach einem Rechtsstreit mit dem Landkreis Emsland die Genehmigungen für die Windkraftanlagen erhalten habe.

Schwarz ist ein Verfechter regenerativer Energien. „Bei der Verwendung von fossilen Energiequellen entsteht bei der Verbrennung Kohlendioxyd (CO2). Kohlendioxyd ist mit ca. 50% am Treibhauseffekt beteiligt. Die Energiebilanz moderner Windenergieanlagen ist hingegen ausgesprochen positiv.“ Der Eingriff in die Natur werde durch Kompensationsmaßnahmen ausgeglichen. So wurde alleine für die fünf Anlagen in Sögel 20 ha Ackerfläche in Dauergrünland vertraglich umgewandelt. Es findet ein Fledermaus –  Monitoring statt. Dabei werden die Türme mit zwei Fledermausdetektoren ausgestattet und betrieben. Damit werde der von den privaten Naturschutzverbänden und den Unteren Naturschutzverbänden vorgetragenen Forderung nach Höhenerfassung an geplanten Bauwerkstandorten entsprochen. Die von den „Cordern“ aufgezeichneten Ergebnisse werden ausgewertet und in einem Bericht zusammengefasst. Die Ergebnisse werden mit der Genehmigungsbehörde diskutiert. Gegebenenfalls fließen die Ergebnisse in die Betriebszeiten der Anlage ein. Durch die Programmierung von Abschaltungen wird die Tötung von Fledermäusen während des Betriebes der Windräder vermieden.

Ausführlich ging Schwarz zudem auf die Konstruktion und Funktion einer Windkraftanlage ein. „Eine Windenergieanlage besteht heutzutage im Wesentlichen aus dem Maschinenhaus, dem Rotor, dem Generator, Fundament und Turm, Steuerungstechnik und einem Mittelspannungstrafo.“

Das drehbar auf dem Turm gelagerte Maschinenhaus, das auch als Gondel bezeichnet wird, enthält alle mechanischen und elektrotechnischen Komponenten zur Umwandlung der Rotordrehung in elektrische Energie und wird automatisch der jeweiligen Windrichtung nachgeführt. Am Maschinenhaus angebracht ist der Rotor. Die Rotorblätter sind verstellbar, so dass die Luftanströmung aktiv beeinflusst werden kann. Computergesteuert wird der Blattanstellwinkel der jeweiligen Windgeschwindigkeit angepasst. Die Blattverstellung wird auch zum Stoppen der Anlage genutzt.

Die aus Beton und Stahl gebauten Fundamente werden mehrere Meter tief in das Erdreich eingelassen. Für die Windenergieanlage waren mehr als 90 Tonnen Stahl und mehr als 500 Kubikmeter Beton im Fundament nötig, um ihr einen sicheren Stand zu garantieren. Im Turmfuß befindet sich die Steuerungstechnik, über die der automatische Betrieb sowie die computergesteuerte Betriebsführung der Anlage erfolgt. Bei Störungen erstellt die Anlage automatisch eine Fehlerdiagnose und übermittelt diese an das zuständige Wartungsunternehmen.

„Wir leben in einer windhäufigen und mittelbar küstennahen Region. Schon aus der Verantwortung daraus stehen wir für ein klares Bekenntnis zur regenerativen Energiequelle“, zog Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Jens Eilers ein abschließendes Resümee anlässlich der Besichtigung der Windkraftanlage.

Text: Ingrid Cloppenburg Foto: CDU OV Sögel

Der CDU Ortsverband Sögel besichtigt die neu errichtete Windkraftanlage in der Gemarkung Sögel.

© 2010 Forum Sögel e. V.
Information | Geschichte | Zukunft