Landtagspräsident Bernd Busemann und Abgeordneter Reinhold Hilbers informieren sich bei A+ W
2. Juni 2015Sögel – Die Politiker schauten sich die Einrichtung, die sich vorrangig um die Qualifizierung Langzeitarbeitsloser kümmert, an. Das pädagogische Konzept, bei dem jeder einzelne im Mittelpunkt steht, kam gut an.
Geschäftsführerin Mechtild Hinrichs und Geschäftsführer Michael Möller stellten die Bereiche der Einrichtung vor. Von den Zahlen und der Entwicklung zeigten sich die Besucher beeindruckt. So hätten im vergangenen Jahr insgesamt 312 Teilnehmerplätze angeboten werden können, teilte Hinrichs mit. Im Jahr davor waren es noch 294 gewesen.
Neben der Wiedereingliederung Langzeitarbeitsloser werden auch schwer vermittelbare Jugendliche bei A+W ausgebildet. Mit unterschiedlichsten Angeboten wie Bewerbungstraining und Orientierung wird ihnen geholfen, eine Ausbildungsstelle zu finden. Zudem gibt es die Jugendhilfe, Jugendwerkstätten und generelle Weiterbildungen. Neben einer Tischlerei steht auch eine Metallwerkstatt zur Verfügung. Die selbstbestimmte Entwicklung der Teilnehmer aller Maßnahmen werde durch individuelle Coachings gefördert, so Hinrichs. So konnte dem Einzelnen die Angst vor neuen Aufgaben nach langer Arbeitslosigkeit genommen werden. Auch behindertenspezifische Ausbildungen werden angeboten. Besonders beliebt sind die Pflegehilfekurse. In zwölf Monaten werden Präsenzkräfte und delegierbare Pfleger ausgebildet. „Die Vermittlungsquote liegt hier bei 100 Prozent“, sagte Hinrichs.
Ein neues Angebot, das im Sommer beginnen soll, stellten die Geschäftsführer ebenfalls vor. Mit dem Programm „Job stabil“ werden Auszubildende über die ersten drei Monate im neuen Betrieb begleitet. Dass die Maßnahmen erfolgreich verlaufen, zeige sich auch durch die vermittelten Teilnehmer der unterschiedlichen Angebote. Wie Michael Möller sagte, habe erst kürzlich ein fünffacher Vater seine Ausbildung bei A + W zu Ende gebracht und sich so neu am Arbeitsmarkt positionieren können. Motivation für die Menschen sind dabei auch kleine Erfolgserlebnisse, wie Maßnahmeleiterin Ute Rottwitt mitteilte. Schon das Bestehen eines sogenannten Staplerscheins, der zur Benutzung eines Gabelstaplers benötigt werde, helfe dabei.
„Sie sind hier ganz nah am Menschen“, sagte Hilbers. Er lobte das facettenreiche Angebot und die Flexibilität der Einrichtung – sehr zur Freude von Hinrichs, die eine Quote von knapp 70 Prozent bei der Vermittlung von Teilnehmern auf den ersten Arbeitsmarkt vorweisen konnte. In diesem Jahr soll sie auf mehr als 70 Prozent gesteigert werden.
Wie Hinrichs weiter ausführte, gebe es jetzt auch Qualifizierungen für Flüchtlinge, die in Sögel und Umgebung lebten. Durch die lange Erfahrung könne man feststellen, welche beruflichen Fähigkeiten sie hätten.
Text: Mirco Moormann, Ems-Zeitung / Foto: Ingrid Cloppenburg