Im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung des Vereins Forum Sögel stand die Vorstellung einer Dokumentation über die letzten Kriegstage in der Region, sowie die Präsentation einer Magisterarbeit über die Ankunft der Heimatvertriebenen in Sögel im Jahr 1945. Vorsitzender Bernd Eggert erinnerte in seinem Rechenschaftsbericht unter anderem an die Mitgliederfahrt zum „Universum“ in Bremen, die Vorstellung des Buches „Jugendjahre in Sögel“ von Hans-Gerd Hake, die Ideen-Kulturbörse auf Schloss Clemenswerth, sowie die Kooperationsvereinbarung mit der Grundschule Groß Berßen/  Hüven.

Rund 500 Kinder und Jugendliche und über 100 Erwachsene, so Eggert weiter, hätten im Laufe des Jahres die Geschichts- und Zukunftswerkstatt besucht. Darunter seien die Gemeinderäte aus Werlte und Sögel sowie eine Schulklasse und eine Delegation aus der polnischen Partnergemeinde Strzelin gewesen.

Hermann Wichmann informierte über das von der Emsländischen Landschaft geförderte Projekt „Sögel, die Region und der Zweite Weltkrieg“. Die entsprechende DVD-Dokumentation beinhalte Themen wie „Der Krieg und der Alltag 1939 bis 1944“, Flugzeugabstürze über dem Hümmling und „Das Leid der Befreier“. Man habe sich auf zahlreiche Zeitzeugen sowie historisches Bild- und Filmmaterial stützen können.Heiner Wellenbrock berichtete zum Stand des Projektes „Europäischer Geschichtsweg“ und begrüßte in diesem Zusammenhang Josef Möhlenkamp, der das Vorhaben initiiert habe. Die mit Informationsschildern versehenen Stelen seien von Schülern aus Polen und den Niederlanden, aus Frankreich und Deutschland gefertigt worden. Mit dem Aufbau werde in Kürze begonnen. Wellenbrock kündigte an, dass in regelmäßigen Abständen Symposien, Tagungen und Lehrveranstaltungen zur Europäischen Geschichte stattfinden würden. Das erste Treffen der jungen Europäer sei für die Zeit vom 11. bis zum 15. Juni angesetzt.

Die Eröffnung des Europäischen Geschichtsweges werde am 30. Juni um 18 Uhr in Anwesenheit des Schirmherrn Dr. Hans-Gert Pöttering auf dem Sögeler Marktplatz stattfinden, gab Wellenbrock weiter bekannt.

Besondere Aufmerksamkeit fanden zudem die von Bernd Eggert zusammengestellte Dokumentation „April 1945 – Kriegstage in Sögel und in der Region“ (wir berichteten) sowie die Präsentation einer Magisterarbeit zur Ankunft der Flüchtlinge aus dem deutschen Osten (51 Prozent kamen aus Pommern) in Sögel 1945 durch Izabella Mittwollen von der Universität Vechta. Mittwollen beleuchtet darin ausgewählte Aspekte der Integration von Zwangsausgesiedelten am Beispiel der Hümmlinggemeinde. Hier sei deren Zahl in der Zeit von 1946 bis 1950 von 189 auf 685 gestiegen. Man habe sie in Familien, Scheunen und Gaststätten sowie im Reichsarbeitsdienstlager untergebracht. Das Forum Sögel möchte die mit der Note „Sehr gut“ bewertete Magisterarbeit von Izabella Mittwollen veröffentlichen.

Bei den Vorstandswahlen gab es Veränderungen, nachdem Burkhard Becker nicht wieder für das Gremium kandidiert hatte. Das neu formierte Führungsteam bilden Bernd Eggert, Heiner Wellenbrock, Sandra Strauch, Hermann Wichmann und Klaus Schäffner.

Text/Foto: Willy Rave Emszeitung