Rudolf Seiters in der Geschichtswerkstatt

Am Dienstag, dem 18. 12. 2012, besuchte ein Mitgestalter jüngster Geschichte die Geschichts- und Zukunftswerkstatt des Forums Sögel. Dr. Rudolf Seiters, Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Bundesinnenminister a. D., Leiter des Bundeskanzleramts zur Zeit der Wiedervereinigung und Führer der Verhandlungen der Bundesrepublik mit der DDR, kam auf Einladung des Sögeler Ehrenbürgermeisters Heiner Wellenbrock und des Forums in die Geschichtswerkstatt. Hier traf er neben dem Vorstand des Forums Vertreter des Heimatvereins Aschendorf und – besonders wichtig – Schüler der Klasse 11 des Hümmlinggymnasiums mit ihrem Geschichtslehrer sowie dem Schulleiter.

Zunächst wurde Herrn Seiters zusammen mit Schülern die „Wiedervereinigungsstele“ des Europäischen Geschichtswegs, der vor der Werkstatt endet, gezeigt. Später erläuterte Josef Möhlenkamp, der mit Hans Möhlenkamp und dem Heimatverein Aschendorf Initiator des EGW’s ist, kurz den Weg. – Bei Kaffee/Tee und adventlichem Kuchen erklärte der Vorsitzende des Forums,Bernd Eggert Herrn Seiters und den anderen Gästen die Arbeit und bildungspolitische Zielsetzung des Forums. Dann hatten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, Herrn Seiters als Zeitzeugen und Mitgestalter der Wiedervereinigung zu befragen. Der Interessenschwerpunkt lag auf den Problemkreisen „Zusammenführung unterschiedlicher politischer Systeme und Mentalitäten“ sowie „Wie hätte die Bundesrepublik sich beim Einsatz militärischer oder polizeilicher Gewalt in der DDR verhalten?“. Zu letzterem beschrieb Herr Seiters, warum nach Kenntnisstand der Bundesregierung nicht mit militärischer Gewalt in der DDR zu rechnen gewesen sei. Auch die anderen Fragen beantwortete Herr Seiters trotz der Kürze der Zeit ausführlich.

Die Geschichtswerkstatt wird derzeit umgebaut. Da aber nur noch der Raum, in dem das „Dritte Reich“ behandelt wird, nicht fertig ist, konnte der größte Teil der Werkstatt präsentiert werden. Die Schülerinnen und Schüler hatten einen Fragenkatalog erhalten. Sie beantworteten ihn anhand der Exponate, und Herr Seiters konnte spontan weitere Erläuterungen geben.

Herr Seiters zeigte sich beeindruckt von der Werkstatt und bedankte sich für die Einladung. Die Schülerinnen und Schüler waren so erfaßt von dem, was sie in der Werkstatt vorfanden, daß sie sich zu sehr in die Ausstellungsstücke vertieften, um die Verabschiedung von Herrn Seiters wahrzunehmen. – Ein größeres Lob seiner Arbeit für urum nicht wünschen.


Text/Bilder: Uwe Müller
Internt: G.Lipport

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