Uhu im Taubenschlag

1. Oktober 2017

Börger – Der Schrecken fuhr dem Taubenzüchter Bernhard Müller aus Börger kräftig in die Glieder. Als er den morgendlichen Kontrollgang durch seinen Taubenschlag machte, fauchte ihm aus einer Nistzelle ein ausgewachsener Uhu entgegen. Immerhin wird ein  Uhu bis zu 70 Zentimeter groß und erreicht eine Spannweite von etwa 170 Zentimetern. Der gekrümmte Schnabel und vor allen die sehr langen und spitzen Krallen sind durchaus in der Lage, erhebliche Verletzungen zu verursachen.

Es bleibt ein Rätsel, wie es diesem Greifvogel gelungen ist, durch den für Tauben ausgelegten Einflug in den Schlag zu kommen.  Zwei Zuchttauben hatte der Greif gerissen und teilweise gekröpft (gefressen).Bernhard Müller war gut beraten, sich der größten Eule Deutschlands nicht zu  sehr zu nähern.

Der herbeigerufene Jäger Josef Albers machte zunächst ein paar Fotos von dem doch in unserer Gegend eher seltenen Vogel. Er erzählte allerdings, dass Jäger  in Börgeraner Revieren schon wiederholt Uhus im Flug bestätigt hätten. Einen Horst haben sie aber bis heute nicht finden können.

Das mag sicher auch für die seltenen Raubvögel von Vorteil sein, damit sie in Ruhe ihrem Brutgeschäft und der möglichen Aufzucht von Jungtieren nachkommen können.

Der Falkner und Jäger Theo Olliges aus Esterwegen war behilflich, den Greifvogel aus seiner misslichen Lage zu erlösen und ihm die Freiheit zurückzugeben.

Text: Hubert Westerhoff  / Foto: Josef Albers

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