Der „weiße Riese“ bekommt eine neue Heimat auf dem Sudend in Sögel

16. April 2017

Sögel – Im Volksmund heißt der 12 Tonnen schwere Findling, versehen mit einem Christusbild, der „weiße Riese“.

Die Familie Hanekamp am Bocksfelde war mit der ganzen Familie 1966 aktiv dabei, als die Ordensschwester M Kuniguld (Maria Thieg) vom Mutterhaus der „Schwesternschaft der göttlichen Vorsehung Münster“ die archaische Zeichnung eines Christus-Bildes in den großen Stein ritzte.

Ein kleiner geschichtlicher Rückblick:

Der verstorbene Vater von Hans Hanekamp durfte selber mit Hand anlegen und Margareta Hanekamp, die Mutter von Hans Hanekamp brachte Verpflegung in Form von Kaffee und Kuchen zum ehemaligen Platz, wo früher die Bockwindmühle, die 1905 abbrannte, stand. 1906 hatte die Familie Schleper einen Bildstock mit der Heiligen Familie errichtet, die zur jährlichen Bittprozession als Station diente.

Durch die Verlegung der Trasse der Hümmlinger Kreisbahn vom Ortskern in das Sudend, musste der Bildstock verlegt werden.

Jagdgenossenschaft, Landjugend und Kolpingfamilie bewegten mit tatkräftiger Unterstützung von Sögeler Privatleuten den 12 Tonnen schweren Findling von der Räspeltangenhöhe an den jetzigen Standort.

Auf die Initiative des Bauern Wilhelm Meyer wurden im Zusammenwirken mit Pater Erich Purk zwei weitere Findlinge aufgestellt, die folgende Inschrift tragen:

1. Stein, den in Urzeit das Eis in unsere Felder getragen

Stein, in dem Wunden der Jahrhunderte eingegraben

Stein, der das Bild des Lebendigen zeigt

2. Jesus Christus, gestern und heute in Ewigkeit

Herr aller Zeiten. Schütze Flur und Feld. Segne unserer Hände Arbeit.

Gib uns unser täglich Brot.

Jahrelang war dieser Ort Spielplatz für die Kinder des Sudends. Auch für Irmgard Welling, die dort als Kind Räuber und Gendarm gespielt hat. Aufgrund der  Baumaßnahmen des Umfahrungsgleises hat die Bürgermeisterin Irmgard Welling im Herbst 2016 mit den Anwohnern des Sudends das Gespräch gesucht, um gemeinsam einen neuen Standort für den „weißen Riesen“ zu finden.

Bereits durch den Bau der Umgehungsstraße ist der jetzige Platz nicht mehr so schön ruhig und auch kein Ort der Begegnung wie früher.

Das soll sich nun ändern. Die Nachbarschaft des Bocksfeldes mit Hanekamp und Quappen ist sich einig: Der „weiße Riese“ bleibt auf dem Sudend und soll als Ort der Begegnung wieder belebt werden.

Nach der Umsetzung wird es ein Fest geben, zu dem Nachbarschaft und Gemeinderat zu Würstchen und Bier eingeladen sind.

Text: Irmgard Welling/Hans Hanekamp / Foto: Irmgard Welling

Auf dem Foto Hans Hanekamp und Margareta Hanekamp

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