Ortsbildprägende Bäume in Stavern widerrechtlich gefällt

8. Mai 2016

Mit Unverständnis reagiert die UWG-Fraktion im Rat Stavern auf das Verhalten der Gemeindeverwaltung bei der Reaktion auf einen Vorfall, bei dem ein Landwirt aus Wippingen an einer Ackergrenze, mitten im Ort Stavern, mehrere große Bäume widerrechtlich gefällt hatte. Jetzt erfolgte eine „Ersatzaufforstung“ die nach Auffassung der UWG inakzeptabel ist. Der Landwirt hatte insgesamt fünf Eichen, die schätzungsweise hundert Jahre oder noch älter waren, gefällt. Diese Bäume, mit ortsbildprägendem Charakter, wurden ohne Rücksprache mit der Gemeindeverwaltung entfernt. Nachweislich befanden sich zwei Bäume auf gemeindeeigenen Flächen. Ein dritter Baum, mit über 1 m Durchmesser stand zu mindestens 2/3 auf Gemeindefläche. Zwischenzeitlich hatte der verantwortliche Landwirt an der Stelle vier Jungbäume mit einem „Stammdurchmesser von 3 bis 4 cm“ zwischen den vorhandenen Baumstümpfen pflanzen lassen. Im Rahmen einer Ratssitzung wurde der Vorfall dem Rat vom Bürgermeister bekannt gegeben. Man habe sich darauf geeinigt, dass die vier Jungpflanzen dort eingesetzt und vom Landwirt mehrere Sträucher als „Ersatzaufforstung“ zur Verfügung gestellt werden. „Wir können beim besten Willen nicht nachvollziehen, wozu der Bürgermeister ohne Ratsbeteiligung seine Einwilligung gegeben hat“, so der Fraktionsvorsitzende Gerd Rode. „Abgesehen davon, dass hier widerrechtlich sehr alte Bäume, die das Ortsbild geprägt haben, entfernt wurden, konnte der Landwirt mit dem Eichenholz (mehrere Festmeter Stammholz und Raummeter Brennholz) einen nicht unbeachtelichen Profit für sich erzielen“. Neben der strafrechtlichen Seite, die es zu prüfen gilt, ist die Verwaltung in der Pflicht, zivilrechtliche Ansprüche für die Gemeinde zu sichern. Seitens der UWG-Fraktion wird es für erforderlich angesehen, dass das entfernte Holz bzw. der Geldwert zurückgegeben wird. Zudem sollte der Landwirt verpflichtet werden, die Baumstümpfe zu entfernen und neue Bäume mit deutlich größerem Stammdurchmesser zu pflanzen.

Text/Foto: Gerd Rode

Das Foto zeigt die beschriebene Situation an der Straße „Holtberg“ Einmündung Kirchstraße in Stavern

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