Vorurteile von Schülern wurden entkräftet

7. Februar 2016

Schüler informierten sich über die Flüchtlingsproblematik

Sögel – „Politikunterricht erlebbar gestalten“, das war das Ziel von 14 Schülern an der Berufsschule in Sögel. Die Jugendlichen aus dem Altkreis besuchen die Berufseinstiegsklasse 2 im Bereich „Hauswirtschaft und Pflege“. Studienrätin Andrea Hülsmann lud daraufhin die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann zu einem Gespräch ein. Gemeinsam mit der Klassenlehrerin Christel Niermann hatten die Schüler Fragen vorbereitet, auf die Connemann ausführlich einging.

Neben persönlichen Fragen an Connemann zu ihrer Motivation, Politikerin zu sein und ihren persönlichen Vorbildern stand als Hauptdiskussionspunkt das Thema „Flüchtlingshilfe“ im Raum. Die Schüler zeigten sich durchaus kritisch. Dabei kamen Ängste zu Tage, die Connemann in vielen Fällen ausräumen konnte.

„Die vergewaltigen und rauben uns aus“, war eine Äußerung. Dabei bezogen sich die Schüler auf Facebook und Co. Connemann entgegnete, dass die Kriminalitätsrate im Emsland nicht gestiegen sei. Sie warnte vor Hetze in den sozialen Medien. Tatsächlich konnte kein Schüler über persönliche, geschweige denn schlechte Erfahrungen mit Flüchtlingen berichten.

Hülsmann und Connemann waren sich einig: belastbare Informationen erhält man durch persönliche Erfahrungen. Diese haben mehr Wahrheitsgehalt als die über social media verbreiteten Schlagzeilen. Im Verlauf des Gespräches trat dann auch eine Wende ein. Nun plant die Klasse, Vertreter der Polizeidienststelle in Sögel für ein Informationsgespräch zu gewinnen und Plätzchen für die Flüchtlinge in der Großraumturnhalle zu backen.

Text/Foto: Ingrid Cloppenburg

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