Ganz in Weiß

1. Oktober 2015

Picknicker genießen erstes „Dîner en blanc“ in Sögel

Sögel – Zum ersten Mal hat in Sögel ein „Dîner en blanc“ – ein „Essen in Weiß“ – stattgefunden. Die Organisatoren zeigten sich von der Resonanz auf die Veranstaltung vor dem Ludmillenhof begeistert.

Obwohl der genaue Veranstaltungsort erst kurz vorher über die LED-Tafeln am Ortseingang der Hümmlinggemeinde bekannt gegeben worden war, tummelten sich bereits kurz danach rund 50 weiß gekleidete Gäste vor dem Ludmillenhof. Ganz in Weiß gekleidet, aßen und tranken die Dinnergäste ihre selbstmitgebrachten Speisen und Getränke bis in den späten Samstagabend.

Nach einem Feuerwerk mit Wunderkerzen, musste der Platz laut Veranstalter, die geheim bleiben wollten, so verlassen werden, wie er vorgefunden wurde. Kurz vorher sollte eine Glocke das baldige Ende einläuten. Für stimmungsvolle Livemusik sorgte der gebürtige Indonesier Victor Standley.

„Wir haben von der Veranstaltung in der Sonntagszeitung gelesen und waren ganz neugierig“, sagte Ulla Korte aus Lähden. Zum ersten Mal würden sie und ihre Bekannten ein Essen in Weiß mitmachen. „Das Wetter ist einfach perfekt und die Atmosphäre ist super“, sagte Korte.

Bei Salat zur Vorspeise, Lasagne zum Hauptgang und Herrencreme zur Nachspeise ließ es sich auch Günther Wucherpfennig aus Sögel gut gehen. „Die Idee, die ursprünglich aus Frankreich kommt, ist sehr interessant. Vor allem das Wetter lädt zum gemeinsamen Abend mit guten Gesprächen ein“, sagte Wucherpfennig.

Besonders viel Mühe hatten sich Margret Wicks und ihre Freundinnen aus Haren gemacht. Mit einer selbst geschriebenen Menükarte mit den feinsten französischen Köstlichkeiten verbrachten sie ganz in Weiß einen gelungenen Abend in Sögel. „Schon vor Monaten habe ich von dem Dinner in der Zeitung gelesen. Vor ein paar Tagen hatte ich die Sorge, dass wir vielleicht ganz alleine hier sitzen würden“, verriet Wicks. Zusammen mit vielen weiteren Gästen ließen sie bei guten Essen und interessanten Gesprächen den Sommerabend ausklingen.

Seinen Ursprung hat das „Dîner en blanc“ in Frankreich. 1988 befand sich ein Mann namens François Pasquier in der misslichen Situation, dass seine für ein Sommerfest eingeladenen 200 Freunde nicht mehr in seinen Garten passten. So wich er kurzerhand in einen öffentlichen Park, den Bois de Boulogne, aus. Im vierten Jahr dieses Festes, bei dem alle Gäste ausschließlich in Weiß gekleidet sind, beschloss er, das Massenpicknick – ohne Genehmigung – mitten in Paris abzuhalten und fand damit so großen Anklang bei seinen Gästen, dass dieses Fest seitdem jeden Juni stattfindet.

Text: Jennifer Kempker, EZ / Foto: Ingrid Cloppenburg

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