Ratgeber Ethikkomitee

16. Dezember 2014

Vortrag vor Freiwilligen-Agentur-Sögel

Sögel – Sollen Ärzte unter allen Umständen eine Behandlung durchführen? Soll die Magensonde noch gelegt und der Patient weiterhin künstlich beatmet werden? Auch dann, wenn er diese ganzen lebensverlängernden Maßnahmen nicht wollen würde? In solch schwierigen Situationen hilft im Hümmling Hospital Sögel das Ethikkomitee, wie Michael Hevicke bei einer Veranstaltung der Freiwilligen-Agentur-Sögel im Oktober vorstellte. Hevicke ist seit zehn Jahren Mitglied des Komitees.

Häufig stehen Patienten, Angehörige, aber auch Ärzte und Pflegende vor schwierigen Entscheidungen und Konfliktsituationen. Nicht immer stehen die Interessen der an der Behandlung Beteiligten im Einklang zueinander. Schließlich hat der Arzt eine Fürsorgepflicht gegenüber seinen Patienten und muss das Leben schützen. Er muss aber auch den Willen des Patienten achten. Und wenn die Sichtweisen dann voneinander abweichen? Dann kann das Ethikkomitee Ratgeber und Vermittler sein. Ihm gehören nicht nur Mediziner, sondern auch Seelsorger, Rechtsexperten und der Sozialdienst an. „Das Ethikkomitee nimmt niemandem eine Entscheidung ab“, betont Hevicke. Es betrachte die Situation objektiv und gebe dann Empfehlungen, so der Diplom- Soziologe weiter.

Vorrangig sei jedoch immer der erklärte Patientenwille, soweit dieser klar und deutlich in Gesprächen oder in einer Verfügung formuliert worden sei. „Die Praxis zeigt, wie wichtig eine Patientenverfügung ist“, machte Hevicke am Ende seines Vortrags deutlich.

Text/Foto: Hümmling Hospital Sögel

Über Aufgaben und Grenzen eines Ethikkomitees sprach Michael Hevicke während einer Veranstaltung der Freiwilligen-Agentur-Sögel.

 

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