„Pan und Toffeline auf Zeitreise“

1. März 2012

Die Clemenswerther Trickfilm AG und ihr Stop-Motion Erstlingswerk

Im September letzten Jahres erhielt das Emslandmuseum Schloss Clemenswerth den Förderpreis Museumspädagogik der VGH Stiftung 2011 für die Umsetzung des Trickfilm-Projekts „Barocke Storys und bewegte Bilder“. Neben der Anerkennung der museumspädagogischen Arbeit verhalf das Preisgeld vor allem zur Realisation der Idee, mit Jugendlichen einen Trickfilm über das Schloss zu produzieren. So konnte das technische Equipment angeschafft, eine Trickbox gebaut und mit Schülern aus drei Sögeler Schulen sofort losgelegt werden. Elf motivierte Jugendliche im Alter von 11 bis 15 Jahren erlernten das Knowhow rund um das Thema der „bewegten Bilder“ einer Trickfilmproduktion. Die „barocke Story“ entwickelten sie aus dem Umgang mit dem historischen Stoff der Jagdsternanlage und der regelmäßigen Kreativarbeit im  Museum.

Und nun ist es soweit, der erste Clemenswerther Stop-Motion-Trickfilm mit dem Titel „Pan und Toffeline auf Zeitreise“ ist nach vielen Terminen im Kasten. Der gesamte Prozess – vom Kennenlernen der Gruppe bis zum fertigen Film – lässt sich auf sehr unterhaltsamer Weise im eigenen Trickfilmblog „Barocke Stories und bewegte Bilder“ (https://barockestorysundbewegtebilder.blogspot.com/) nach verfolgen. Jeder Termin wurde dort zusammengefasst, kommentiert und mit Fotos bebildert. Frieda Ahrens beschreibt die Anfangsphase folgendermaßen: „Es wird zusammengetragen, was wir bei den nächsten Treffen machen werden. Hierbei handelt es sich sowohl um Einführungen und Übungen in die neuen Bereiche der Filmdarstellung  als auch um die schon beginnende Arbeit daran. Darauf freuen wir uns natürlich schon riesig!“ Die regelmäßigen praktischen Übungen zur Trickfilmtheorie kamen besonders gut an: „Und kurz vor Schluss dürfen wir uns alle auch schon mal selber wie Trickfilmproduzenten fühlen. Jedoch nicht mit Computer oder Kamera, sondern mit kreativen Zeichnungen. Jeder entwirft sein eigenes kleines Daumenkino.“ Neben den Berichten über das Entstehen der „barocken Story“, über die Erfolge während der Produktion, wie etwa: “Es sind schon die ersten tollen Sachen entstanden, z. B. eine Pfütze aus Pappe“ (Henrik Tallen) oder „Heute haben wir die Hälfte der Einleitung geschafft“ (Jonas Kröger) wird auch von kleinen Hindernissen berichtet: „Bäume, Knetengel und Schiffe werden schon erkennbar. Doch auch hier gibt es wieder Schwierigkeiten zu bewältigen: ‚Oh man! Der Baum steht nicht!’ mault Jonas“ (Frieda Ahrens).

Besondere AG-Termine würdigten die Jugendlichen mit besonderen Beiträgen und vielen Bildern. Das war zum einen der Besuch des Medienpädagogen Hermann Böhm von Creaclic: „Unruhiges Zettelrascheln, als der Besucher anfängt, sich vorzustellen: „Hallo, ich bin Hermann Böhm und werde euch heute etwas zum Gestalten von Trickfilmen erzählen und zeigen“ (Frieda Ahrens). Von der Exkursion zum regionalen TV- Sender ev1.tv in Lingen, die durch die freundliche Leihgabe des „Sprinters“ der Gemeinde Sögel sehr gut realisiert werden konnte, berichteten die Trickfilmer besonders begeistert: „Natürlich war für uns die Greenbox am interessantesten: Sein zu können, wo immer man will. Selbstverständlich wird das erst einmal ausprobiert. Alle staunen, als Jonas auf dem Monitor halb verschwindet. (…) Überwältigt stehen wir vor tausenden von Knöpfen, Rädchen und Reglern. So viele Funktionen kann man sich doch unmöglich merken. „Doch, das geht!“, sagt Matthis und zeigt Dominik und Robbert, wie sie das Licht im Studio regulieren können (Frieda Ahrens). Alle sind sich einig: Die AG hat nicht nur wegen dieser Highlights sehr viel Spaß gemacht, denn schließlich sind die Schüler selbst einen großen Schritt in Richtung (Trick-)Filmexperten gegangen. Es wurde viel Historisches gelernt und kreativ gearbeitet. Fazit: Das Erstlingswerk wird bestimmt nicht der letzte Trickfilm vom Schloss sein!

Text: Heike Kramer

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