SILS – Ein weiterer Meilenstein in der minimal- invasiven Chirurgie im HKS

1. Juli 2010

Herbert G. Jablonski, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie am HKS, führt seit geraumer Zeit minimalinvasive Eingriffe bei Patienten nach der SILS – Methode durch.

SILS steht für Single–Incision Laparoscopic Surgery und ermöglicht es dem Operateur laparoskopische Standardeingriffe durch eine einzige Inzision im Bauchnabel durchzuführen. Dieser Hautschnitt kommt in der Tiefe des Nabels zu liegen und führt somit am Ende des Eingriffs zu einer nicht sichtbaren Narbe.

Der Nabel stellt nicht nur den geografischen Mittelpunkt des Menschen dar, sondern ermöglicht auch den einfachsten und gefahrlosesten Zugang zur Bauchhöhle. Nach Inzision der Haut muss nur noch der Muskelmantel und das Bauchfell inzidiert werden. Für den Zugang muss weder subkutanes Fettgewebe noch Muskulatur durchtrennt werden. Die offene Verbindung via Nabelschnur zur Außenwelt verschließt sich ja erst in den ersten zwei Lebensjahren nach der Geburt. So gesehen bietet es sich geradezu an, die bereits bestehende und strategisch günstig liegende „Narbe“ Nabel als operativen Zugang zur Durchführung abdominaler Eingriffe auszuwählen.

Bei der „traditionellen“ laparaskopischen Chirurgie waren bislang in der Regel drei bis fünf über das Abdomen verteilte kurzstreckige Hautschnitte als Zugang nötig. Durch die ‚Neue Methode’ vermindert sich zudem das Risiko der Ausbildung von Trokarhernien.

Zurzeit wird mit der SILS-Methode überwiegend die Entfernung der Gallenblase durchgeführt. Sie lässt sich jedoch auch auf andere minimal-invasive Eingriffe erweitern, z.B. Appendektomie (Blinddarmentfernung) oder Darmresektionen.

Der Vorteil der neuen Methode für den Patienten ist, dass so lästige Narbenbildungen vermieden werden können. Ebenso gibt es deutlich weniger Wundschmerzen. Somit kann der Patient das Bett bereits kurze Zeit nach dem Eingriff wieder verlassen.

 Text/Foto: Hümmling-Krankenhaus Sögel

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