Das Kriegsende in Sögel

3. April 2010

Der 10. April 1945 bedeutete für die Sögeler Bevölkerung das Ende des Krieges, wenngleich es mit vielen Schrecken verbunden war.

Als kanadische Truppen in Sögel landeten, wurden sie von den Einwohnern mit einer scheuen, ängstlichen Freundlichkeit empfangen.

Auch in Sögel waren die Auswirkungen des Krieges zu spüren, zumal die Befreiung Sögels nicht unblutig verlief.

Deutsche Soldaten starteten einen Angriff auf die kanadischen Truppen und konzentrierten sich hierbei hauptsächlich auf die 12 Field Ambulance (Sanitäreinheit) der Kanadier, obwohl sie durch das Rote Kreuz als Krankenstation gekennzeichnet waren.

Die unbewaffneten kanadischen Sanitäter rüsteten sich mit den Waffen toter oder verwundeter Soldaten und lieferten sich Gefechte mit den Deutschen, in denen nach kanadischen Angaben 11 deutsche Soldaten getötet und 14 gefangen genommen wurden.

Als Reaktion auf die Angriffe der Deutschenließen die Kanadier die Sögeler Zivilisten, denen vorgeworfen wurde, sich in Teilen an den Kämpfen beteiligt zu haben, bei der Kirche zusammenkommen.

Pastor Wolters erteilte der Gemeinde die Absolution, da Gerüchte umgingen, es seien Erschießungen geplant.

Tatsächlich aber sprengten die Kanadier 70 Häuser, beendeten so den Krieg in Sögel und stellten den Ort zugleich vor die Aufgabe des Neuaufbaus.

Die Beteiligung de Zivilbevölkerung an den Kampfeshandlungen konnten in späteren, im Auftrag Kanadas erfolgten Untersuchungen widerlegt und als „purely imaginary offence“ ( nichts als Einbildung) entlarvt werden.

Text: JB Fotos und Urheber Holger Lemmermann

  

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