Herbstfahrt

Es ist bereits zur Tradition geworden, dass das Forum Sögel für seine Mitglieder und deren Freunde und Verwandte am zweiten Sonntag im Oktober einen Tagesausflug zu interessanten Zielen durchführt. In diesem Jahr folgte die Tour den Spuren von Schlaun, Droste-Hülshoff und schrägen Fernsehermittlern. Anhand dieser Hinweise können Sie schon vermuten, wohin es ging.
Bei strahlendem Sonnenschein durchquerte der Bus das westliche Münsterland und steuerte in Havixbeck die Wasserburg Hülshoff an. Dort erfuhr man viel  über Annette von Droste zu Hülshoff – so ihr korrekter Name -, ihre Familie, ihr wirtschaftlich-soziales Umfeld und nebenbei über ihre Freundschaft zu Levin Schücking. Nach dem Mittagessen auf der Burg konnte man einen Verdauungsspaziergang durch den weitläufigen Park unternehmen. Dann bildete das Rüschhaus in Münster-Nienberge das nächste Ziel. Es wurde von Johann Conrad Schlaun, der mittlerweile zu Geld und Ansehen gelangt war, für sich selbst als Mischung von Bauernhof und Schlösschen gebaut. Später gelangte es in den Besitz der Familie Droste-Hülshoff, und Annette verbrachte viel Zeit hier. In ihrem Wohn- und Schreibzimmer, das sie als „mein Schneckenhaus“ bezeichnete, fand sie Muße für viele ihrer bekanntesten Werke.
Nach der Besichtigung des Rüschhauses hatte der Bus nur wenige Kilometer ins Zentrum von Münster zurückzulegen. Bei einer mit Anekdoten gewürzten Führung lernte die Gruppe in einem Überblick die Geschichte Münster, des Bistums und der Wiedertäufer kennen. Der Friedenssaal im Rathaus war am Sonntagnachmittag leider geschlossen. Aber Dom, Überwasserkirche, Prinzipalmarkt sowie Lambertikirche mit den drei Käfigen, in denen die Leichen der zu Tode gefolterten Anführer der Wiedertäufer verdorrten, gaben eine Vorstellung von der städtebaulichen Besonderheit und Schönheit Münsters. Weitere Höhepunkte für die Sögeler Besucher waren das Schloss, die Clemenskirche sowie der Erbdrostenhof, da alle von Schlaun, dem Erbauer des Schlosses Clemenswerth, stammen. Ganz nebenher sah man die Buchhandlung, die das Vorbild für den Laden des Privatermittlers Wilsberg ist, und erfuhr, dass das Haus, in dem Prof. Börne und Kommissar Thiel wohnen, ebensowenig in Münster steht wie die meisten Drehorte der Krimis.
Zum Ausklang kehrte die Gruppe in einem Café ein, um die Füße auszuruhen und die Eindrücke sacken zu lassen. Obwohl der Bus erst abends im Dunkeln wieder in Sögel ankam, empfand jeder die Anstrengungen des Tages als angenehm, da er mit schönen Erlebnissen gespickt war.
Text/Bild: UM

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